Der gebürtige Ire Sean Scully hat in den letzten Jahren mit größter Konsequenz ein malerisches Œuvre geschaffen, das eine wichtige Position innerhalb der Entwicklung von Malerei einnimmt.

Horizontale und vertikale Streifen sind seit den späten sechziger Jahren das alleinige Bildmotiv in der Malerei Sean Scullys. Alternierend gruppiert der Maler die Streifen zueinander, legt zahlreiche, pastos aufgetragene Farbschichten übereinander, die sich zu irritierenden Farbklängen summieren. Es ist ein malerischer Prozess, der vor allem in den Randzonen der Streifen, dort wo die kontrastierenden Farben aufeinanderstoßen, rekonstruierbar bleibt.

»Die Ränder erzählen … die Geschichte, die die Bilder durchlaufen haben.« Die Neutralität des Streifen, der in der Realität in zahllosen Konstellationen sichtbar wird, mache ihn, so Scully, besonders empfänglich für Interpretationen. So rufen viele der großformatigen, oftmals aus mehreren Elementen konstruierten Bilder Erinnerngen wach an Landschaften, an Fassaden, Häuser und Ornamente.

Neben einem Interview mit Sean Scully und einer umfassenden Biographie enthält diese Publikation eine Auswahl von Gemälden, Pastellen und Aquarellen, Beispiele aus der früheren sowie jüngsten Produktion des Malers.