Wilhelm Lehmbruck gehört unbestritten zu den wichtigsten Bildhauerpersönlich keiten des 20. Jahrhunderts. Die Bedeutung und Wirkung seines Schaffens geht weit über die nationale Begrenzung hinaus, sein Werk hat internationale Geltung erlangt und steht im Rang neben jenem von Maillol, Brancusi oder Modigliani. Außer dem bildhauerischen hat Lehmbruck auch ein relativ großes OEuvre an Zeichnungen hinterlassen, das in den Jahren seiner Hauptschaffenszeit - 1910 bis 1919 - entstanden ist und rund 800 Arbeiten umfasst.
Es ist der Verdienst von Gerhard Händler, ehemals Direktor des Wilhelm-Lehmbruck-Museums der Stadt Duisburg, nach langer Arbeit einen Katalog dieser Zeichnungen vorgelegt zu haben, der auch bisher unbekanntes Material enthält. Es zeigt sich, dass der Zeichnung eine durchaus eigene, von Skulptur oder Druckgrafik gesonderte Wertung zukommt: die eines eigen- ständigen Werkes sowohl im Stilkritischen als auch im geistig-seelischen Habitus. Sie ist ein wesentlicher Teil des Schaffens einer großen Künstlerpersönlichkeit.